Komma nach „Hallo“ bei folgendem Namen
Zur Beantwortung der Frage, ob ein Komma nach „Hallo“ zu schreiben ist, wenn ein Name (oder ein anderes Substantiv) im Vokativ (Anredefall) direkt folgt, wird [Duden73] konsultiert. Dort steht unter II. A. 4 (R 17) auf Seite 21:
- Dudenzitat
- 4. Ausrufe
- Das Empfindungswort (Ausrufewort) wird durch Beistrich abgetrennt R17
- wenn es mit besonderem Nachdruck gesprochen wird. Dies gilt auch für
- Bejahungen und Verneinungen.
- B e i s p i e l e : Ach, das ist schade! Oh, das ist schlecht! Ja, daran ist nicht zu zweifeln.
- Nein, das sollst du nicht tun!
- Aber: Das Empfindungswort steht o h n e Beistrich, wenn es sich eng an
- den folgenden Text des Ausrufs anschließt.
- B e i s p i e l : O wunderbares, tiefes Schweigen! Ach Vater, was soll ich nur machen? Ja
- wenn er nur käme!
Leider wird dort kein Beispiel mit „Hallo“ verwendet, aber „Hallo Vater, wie geht es dir?“ ähnelt doch „Ach Vater, was soll ich nur machen?“. Eine heute üblichere Bezeichnung für "Empfindungswort" ist "Interjektion". „Hallo“ wird, etwa von Canoo, als „Interjektion“ klassifiziert.
Die Schreibweise ohne Komma ist auch die weithin geübte Praxis.
Damit kann man sagen, daß ein Komma nach „Hallo“ vor einem Namen nur dann gesetzt wird, wenn das „Hallo“ besonders von dem direkt folgenden Namen abgetrennt werden soll. Beiden Schreibweisen (mit und ohne Komma) sind richtig, unterscheiden sich aber in der Bedeutung.
Das Komma in „Hallo, Vater, wie geht es?“ würde eine Pause nach „Hallo“ notieren.
Im Deutschen hat der Vokativ (der Anredefall) keine andere Form als der Nominativ. Daher ist es eine der Aufgaben des Wortes „Hallo“ in „Hallo Vater“ auch diesen Vokativ klarzustellen, wiewohl dieser auch ohne das „Hallo“ meist am folgenden erkennbar wäre.
Das Verkehrsschild „Achtung Kinder! Bitte Schritt-Tempo fahren!“ wird dementsprechend auch leicht als eine an die Kinder gerichtete Aufforderung verstanden, während „Achtung, Kinder! Bitte Schritt-Tempo fahren!“ diese Interpretation schon weniger nahelegt. Doch oft wird hier eine noch stärkere Trennung als ein Komma erwartet, wie etwa in „Achtung! Kinder!“.