Namen
Namen bezeichnen etwas. Da wir den Tisch selber nicht aussprechen können, sagen wir statt dessen das Wort „Tisch“. Namen erlauben es also, von Objekten oder Begriffen zu sprechen. Dabei ist die Zuordnung zwischen beiden nicht einfach und eindeutig, aber die damit verbundenen sprachphilosophischen Probleme sollen hier nicht behandelt werden.
Menschen erschließen sich die Welt durch Namen. Wird ein Mensch geboren, so erfolgt die Benennung im feierlichen Akt der Taufe. Wenn eine neuen Pflanzen- oder Tierart entdeckt wird, dann wird sie auch bald benannt. Auch erfundene Geräte erhalten selbstverständlich schon bald einen Namen.
Bei der Datenverarbeitung ist das nicht anders. Alle möglichen Objekte werden durch Namen benannt und erschlossen. Unter anderem die folgenden Systeme haben einen Namen:
- Netzrechner,
- Protokolle und Quellen auf Netzrechnern,
- Benutzer von Rechnern und Systemen,
- Programme und Dateien auf einem Rechner,
- Variablen und Prozeduren in Programmen,
- Programmiersprachen und andere formale Sprachen.
Wurde mit einer Textverarbeitung ein Brief geschrieben, so muß der Bediener beim Abspeichern einen Namen für die Briefdatei festlegen, genauso bestimmt auch ein Programmierer Namen von Objekten und Programmteilen. Früher oder später kommt man also bei der Arbeit in der Datenverarbeitung in eine Situation, in der man Namen festlegen oder auswählen muß.
Aufbau von Namen
Länge von Namen
Ein Name, der nur aus einer einzigen Versalie der englischen Schrift besteht, wie beispielsweise der Name »E«, stellt am wenigsten Anforderungen an den Speicherplatz und Zeichensatz auf einen Rechner. Da 26 mögliche Namen aber zu wenig sind, war es in vielen Fällen auch erlaubt, zwei Buchstaben zu einem Namen, wie dem Namen »IN«, zu kombinieren. Auf den ersten Computern waren längere Namen oft nicht möglich, da sie zu viel Speicherplatz gekostet hätten. Es gab dann Computer, bei denen Namen auf eine bestimmte größere Länge, wie 8, 32 oder 254, Zeichen begrenzt waren.
- Beispiele einfacher Namen
E
TX
DA2
TEST
Auf vielen Computern können Namen inzwischen auch mehr als nur 8 Zeichen haben. Oft sind 254 oder mehr Zeichen möglich. Lange Dateinamen sollte aber vermieden werden, da Dateinamen manchmal von Menschen abgeschrieben oder gemerkt werden müssen und bei mehr Zeichen die Schwierigkeit dieser Übung steigt.
- lange Dateinamen
September notizenvomvergangenenseptember
Zeichen in Namen
Auf frühen Computersystemen durften oft nur große englische Buchstaben und Ziffern in Namen verwendet werden. Teilweise lag dies daran, daß diese frühen Systeme gar keine kleinen Buchstaben oder Schriftzeichen anderer Sprachen darstellen konnten.
Später konnten Ziffern sowie große und kleine Buchstaben gemischt in Namen verwendet werden.
Alle anderen Sonderzeichen in Namen sind jedoch auch heute noch mehr oder weniger problematisch.
Da ein Name oft ein Wort ist, kann das Ende des Namens an einem Zeichen erkannt werden, das normalerweise nicht in einem Wort vorkommen kann, wie beispielsweise das Leerzeichen oder Komma. Daher ist es aber auch oft nicht möglich, daß solch ein Trennzeichen in einem Namen vorkommen darf. Je nach dem verwendeten System sind allerdings manchmal doch einige Sonderzeichen innerhalb eines Namens erlaubt.
Die deutschen Umlaute und das Eszett waren auf den frühen aus den USA stammenden Computermodellen nicht als Zeichen innerhalb von Namen zulässig, wenn sie denn überhaupt dargestellt werden konnten. Erst bei Verwendung aktueller Betriebssysteme und Programmiersprachen kann man damit rechnen, auch Umlaute und das Eszett in Namen verwenden zu dürfen.
Wann immer Sonderzeichen in Namen verwendet werden, muß man jedoch damit rechnen, daß bestimmte Programme damit doch Schwierigkeiten haben. Daher ist es sicherer, Namen ohne Sonderzeichen zu verwenden. Es kann sein, daß es beispielsweise auf einem bestimmten Betriebssystem gelingt, einen Objektnamen zu bestimmen, der sogar Klammern oder Leerzeichen enthält. Solch eine Name kann aber zu Schwierigkeiten führen, wenn das Objekt auf andere Computer übertragen werden soll.
- Dateinamen mit problematischen Sonderzeichen
Notiz September 2012 (2) über Mühlen
Für das Leerzeichen wird als Ersatz oft der Grundstrich verwendet, der auf vielen Systemen als Namensteil zulässig ist. Damit kann man Namen oft so formulieren, daß sie die problematischsten Sonderzeichen nicht mehr enthalten.
- Dateinamen mit sichereren Sonderzeichen
Notiz_September_2012_2 ueber_Muehlen
Signifikanz von Großschreibung
Die meisten Computer erlauben es, Groß- und Kleinschreibung in Namen zu verwenden. Manchmal wird diese Unterscheidung als signifikant (bedeutsam) für die Identifikation eines Objekts angesehen, so daß Namen, die sich nur in der Groß- und Kleinschreibung unterscheiden, für unterschiedliche Objekte stehen können.
- Beispiele für Namen mit Groß- und Kleinschreibung
DATA Data data
Reservierte Namen
Auf manchen Betriebssystemen sind bestimmten Namen für spezielle Zwecke reserviert, das heißt: sie dürfen vom Benutzer nicht mehr für andere Zwecke vergeben werden.
- Beispiele für reservierte Namen
con prn Z: lpt3 aux com4 nul
Auch in Programmiersprachen gibt es Namen, die als „Schlüsselwörter“ eine durch die Programmiersprache festgelegte Bedeutung haben.
Namen in Programmiersprachen
In den meisten Programmiersprachen kann ein Name mit einem Buchstaben oder Grundstrich beginnen und mit diesen Zeichen oder Ziffern fortgesetzt werden. Namen dürfen nicht mit Ziffern beginnen, damit sie deutlich von Zahlen unterschieden werden können.
- Namen in Programmiersprachen
x A a1 index index22 index_22 unterer_wert untererWert
- In vielen Programmiersprachen keine Namen
22 8a unterer Grenzwert *,!! x?
Namen mit Typinformationen
Gelegentlich wird mit dem Namen eines Objektes auch dessen Typ zusammen abgespeichert. Dieser Dateityp beginnt dann nach dem letzten Punkt im Namen.
- Dateinamen mit Dateityp
Notiz.txt Notiz.txt.exe Sonnenuntergang.png
Die Typinformation wird auch Namenserweiterung genannt. Dieses Konzept ist jedoch umstritten, da es durch bloße Änderung der Namenserweiterung leicht möglich ist, Systeme über den tatsächlichen Typ einer Datei zu täuschen.