Einführung in den ASCII-Code "ASA X3.4-1963" von 1963 [] (Der ASCII-Code "ASA X3.4-1963" von 1963), Lektion, Seite 721304
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Stefan Ram

ASA X3.4-1963, der ASCII -Code von 1963

>720928 Die Vorgeschichte des ASCII -Codes
>720066 Tabelle des ASCII -Codes von 1968

Am 17. Juni 1963 verabschiedete die ASA  (American Standards Organization ) den ASCII -Code. Das Normdokument konnte damals unter der Bezeichnung “American Standard Code for Information Interchange—X3.4–1963 “ für 1,30 Dollar von der “American Standards Association, Inc., 10 East 40th St., New York 16, N. Y., U.S.A. ” bestellt werden. Die Veröffentlichung erfolgte nach ca. vier Jahren Expertenarbeit, die etwa vier Millionen Dollar kostete. Sie wurde vom ASA -Unterausschuß X3.2  vorbereitet. Es handelt sich um einen Sieben-Bit-Code, der einen Kompromiß zwischen den Anforderungen der Datenübertragungstechnik und der Einfachheit der Datenverschlüsselung darstellt.

Ein „graphisches Zeichen“  ist ein sichtbares Zeichen, wie beispielsweise ein Buchstabe oder auch ein Leerzeichen. Neben den graphischen Zeichen gibt es die „Steuerzeichen“, deren Empfang bestimmte Wirkungen auslösen soll.

Sowohl ein Code mit sechs Bit als auch mit acht Bit wurde erwogen, jedoch wegen zu geringer Anzahl an Zeichen bzw. nicht erkennbarer Notwendigkeit verworfen. Bei der Gestaltung des Codes wurde außerdem Wert darauf gelegt, daß jedes Zeichen eine eindeutige und von anderen Zeichen unabhängige Bedeutung hat. (Die Umschaltzeichen SO , SI  und Escape  leiten insofern das Verlassen der durch ASCII  bestimmten Daten ein.) Die Zeichen, deren Bits alle Null oder alle Eins sind, wurden entsprechend so als Steuerzeichen eingesetzt, daß von diesen besonderen Darstellungen Gebrauch gemacht wurde.

Zur Erleichterung der Verwendung in Zusammenhang mit Programmiersprachen sollten alle graphischen Zeichen in einem zusammenhängenden Code-Bereich liegen, dieser mußte jedoch in der Mitte liegen, da die äußeren Code-Blöcke mit den beiden Nur-Null- und Nur-Eins-Zeichen schon zwei Steuerzeichen enthielten (siehe NUL und DEL).

Der Bereich der graphischen Zeichen wurde weiter strukturiert, um die Erkennung bestimmter Zeichentypen zu erleichtern. Neben den üblichen englischen Buchstaben, Ziffern und Interpunktionszeichen wurden einige Zeichen aus dem Gebiet der Mathematik, der Wirtschaft und der Programmiersprachen (besonders Cobol  [z.B. das Zeichen "<" und das Zeichen ">"], jedoch nicht alle der vielen Algol -Zeichen, aber das Zeichen "[" und das Zeichen "]" und das Zeichen "\" vielleicht zur Formung des Operators "\/" und des Operators "/\") berücksichtigt. Falls möglich, wurden Zeichen mit verwandter Funktion zusammen gruppiert.

Die Herstellung von Tastaturen sollte dadurch erleichtert werden, daß sich Zeichen, die sich normalerweise gemeinsam auf einer Taste finden, nur um eine Bit voneinander unterscheiden. Außerdem sollte die Auswahl von nützlichen 4-Bit-Teilbereichen erleichtert werden: So kann beispielsweise ein 4-Bit-Teilbereich gefunden werden, der die Zeichen für Zahlen zusammen mit Zeichen für die Grundrechenarten enthält. Die niedrigwertigsten vier Bit der Ziffern entsprechen auch einer numerischen Codierung des Wertes dieser Ziffern. Die alphabetischen Zeichen von A bis Z passen in einen 5-Bit-Teilbereich.

Bei der Anordnung der Zeichen wurde auch die übliche Reihenfolge der Zeichen bei der Sortierung von Texten berücksichtigt.

Die sieben Bits eines Zeichens werden in der Reihenfolge abnehmender Bitadresse geschrieben, also als b7 〉 〈b6 〉 〈b5 〉 〈b4 〉 〈b3 〉 〈b2 〉 〈b1 .

In den folgenden Darstellungen der Zeichen sind Zeichennamen mit mehr als einem Zeichen Steuerzeichen.

Nullzeichen

ascii1963.tab
Bitmuster   Zeichen Name     ausgeschriebener Name
000 0000 NULL Null/Idle

NULL Null  (Null)—Das Zeichen NULL  besteht ausschließlich aus Nullbits und erzeugt keine Löcher auf einem Lochstreifen. Daher wird es traditionell als zu ignorierendes Füllzeichen verwendet.

Übertragungssteuerung

ascii1963.tab
000 0001              SOM      Start of Message 
000 0010 EOA End of Address 
000 0011 EOM End of Message 
000 0100 EOT End of Transmission 
000 0101 WRU Who are you? 
000 0110 RU Are you ...?

SOM Start of Message  (Anfang der Adresse)—Kommunikationssteuerzeichen. In ASCII  (1963) vorläufiger Vorschlag für die Bedeutung: „Das erste Zeichen einer Nachricht.“ (Mit dem Zeichen SOM  kann man den Anfang einer Nachricht markieren und diese so von vorangehenden oder nachfolgenden Steuerinformationen abgrenzen.)

EOA End of Address  (Ende der Adresse)—Kommunikationssteuerzeichen. In ASCII  (1963) vorläufiger Vorschlag für die Bedeutung: „Dieses Zeichen folgt direkt auf die letzte Adresse einer Nachricht, im allgemeinen kennzeichnet es, daß „Text“ folgt.“ (Am Anfang einer Nachricht kann eine Adresse stehen, die mit dem Zeichen EOA  beendet wird. )

EOM End of Message  (Ende der Nachricht)—Kommunikationssteuerzeichen. In ASCII  (1963) vorläufiger Vorschlag für die Bedeutung: „Das letzte Zeichen einer Nachricht. In Systemen mit Steuerzeichen zur Fehlerbehandlung könnten Prüfzeichen auf das Zeichen EOM  folgen.“ (Mit dem Zeichen EOM  kann man das Ende einer Nachricht markieren und diese so von vorangehenden oder nachfolgenden Steuerinformationen abgrenzen.) Das Zeichen EOM  trennte wohl auch mehrere Nachrichten, die in einer Übertragung enthaltene sein konnten.

EOT End of Transmission  (Ende der Übertragung)—Kommunikationssteuerzeichen. In ASCII  (1963) vorläufiger Vorschlag für die Bedeutung: „Das letzte Zeichen einer Übertragung.“ (Das Ende der gesamten Übertragung (die aus mehreren Adressen und Nachrichten bestehen kann) kann schließlich mit dem Zeichen EOT  markiert werden. Dies kann von anderen Fernschreibern erkannt werden, die wissen, daß sie dann mit einer eigenen Übertragung beginnen können.)

WRU Who are you?  (Wer sind Sie?)—Kommunikationssteuerzeichen. In ASCII  (1963) vorläufiger Vorschlag für die Bedeutung: „Anfrage an die Gegenstelle, sich zu identifizieren.“ (Die Anfrage an die Gegenstation, sich zu identifizieren, wird meistens automatisch durch Wiedergabe eines vorgespeicherten Textes beantwortet. Als Speichermedium hierfür wurden meist mechanische Steuertrommeln [die teilweise so auch in Musikboxen eingesetzt wurden] verwendet, aus denen einzelne Plastikstifte ausgebrochen werden konnten, um ein Bitmuster zu speichern. Diese Räder hatten oft 16 Reihen mit jeweils 8 Positionen und erlaubten es so, bis zu 16 Zeichen zu speichern. Nachdem man eine Verbindung zu einem Fernschreiber hergestellt hatte, konnte man so eine kurze Kennung, wie z.B. den Text "FUBERLIN" abrufen. Es wird auch von Rädern mit 16 Reihen zu je 5 Positionen berichtet, die dann spezielle Umschaltzeichen zur Umschalten zwischen Buchstaben und anderen Zeichen benötigten. Teilweise konnten solche Steuertrommeln auch eingesetzt werden, um eine häufig verwendete Zeichenfolge wiederzugeben.)

RU Are you …?  (Sind Sie …?)—Die Anfrage ob die Gegenstation eine bestimmte Identität hat (“are you station …? ”). Es ist dem Autor nicht bekannt, wie auf eine Anfrage aus dem Zeichen RU  gefolgt von beispielsweise dem Text "FUBERLIN" reagiert werden sollte. Eine Vermutung ist, daß mit dem Zeichen ACK  bejaht wird und vielleicht mit dem Zeichen ERR  verneint wird (das Zeichen an der Position vom Zeichen ERR  wurde ja dann auch später in das Zeichen NAK  (“negative acknowledge ”) umgewidmet. Ein Entwurf vom 23. Oktober 1961 schreibt zu diesem Zeichen “Used in transmission inquiry to permit generation of ‘Answer back’ signal by simple means. ”, und das Zeichen ACK  wurde wohl als ein “answer back signal ” verstanden, was die Vermutung bestärkt, daß das Zeichen ACK  zur bejahenden Beantwortung eingesetzt wurde. Wahrscheinlich sollte die Antwort auf diese Anfrage in der Regel automatisch erfolgen. Allerdings war die Kodierung des Zeichens ACK  als "1111100" extra so gewählt worden, daß dies leicht automatisch erzeugt werden konnte, was für das Zeichen ERR  mit der Kodierung "0010101" nicht zutrifft.

Es ist auch nicht ganz klar, wie solch eine Anfrage abgeschlossen wurde. Vielleicht mit einem Wagenrücklauf und Zeilenvorschub? Möglicherweise war auch ein einzelnes Zeichen als Stationskennung festgeschrieben, so daß dann ein Abschlußzeichen entfallen kann und die Erkennung der Anfrage erleichtert ist.

Die Umwidmung dieser Position im Jahre 1967 könnte aber auch als Hinweis darauf verstanden werden, daß sich diese Funktion nie richtig durchgesetzt hat.

Glocke

ascii1963.tab
000 0111              BELL     Audible Signal

BELL Bell  (Glocke)—Viele Fernschreiber hatten tatsächlich eine mechanische Klingel (kleine Glocke), die läutete, wenn dieses Zeichen empfangen wurde. Wurde das Zeichen wiederholt gesendet, dann klang es in etwa wie das Läuten eines Telefons der damaligen Zeit (also eines Telefons mit einer mechanischen Klingel, bei der eine kleine Metallglocke elektromechanisch angeschlagen wurde). Im allgemeinen wird dieses Zeichen geschickt, um die Aufmerksamkeit eines Menschen hervorzurufen, wozu irgendein sinnlich wahrnehmbares Signal erzeugt wird.

Darstellungssteuerung

ascii1963.tab
000 1000              FE0      Format Effector 
000 1001 HT/SK Horizontal Tabulation/Skip (punched card) 
000 1010 LF Line Feed 
000 1011 V_TAB Vertical Tabulation 
000 1100 FF Form Feed 
000 1101 CR Carriage Return 
000 1110 SO Shift Out 
000 1111 SI Shift In

FE0 format effector 0  (Formatierungseffektor 0)—Für dieses Zeichen wurde noch keine spezielle Bedeutung festgelegt. (Später erhielt es die Funktionbackspace ” und erlaubte es, einen Schritt zurückzugehen und so das zuletzt dargestellte Zeichen zu löschen oder zu überschreiben.)

HT /SK Horizontal Tabulation/Skip  (waagerechte Tabellarisierung/Sprung)—Das Ausgabegerät springt die nächste voreingestellte waagerechte Tabulatorposition auf Papier ( HT , “horizontal tab  ) oder auf Lochkarten ( SK , “skip  ) an.

LF Line Feed  (Zeilenvorschub)—Die Schreibposition wird um eine Zeile nach unten versetzt.

V_TAB Vertical Tab  (senkrechte Tabellarisierung)—Auf einem schreibmaschinenartigen Gerät bewirkt V_TAB  die Relativbewegung (Versetzung) der Schreibposition nach unten zur nächsten Position aus einer Gruppe nachfolgender vorherbestimmter Positionen. Dies geschieht manchmal durch Erzeugung einer passenden Zahl von Zeilenvorschüben. Wenn keine solche Positionen festgelegt wurden, dann wird manchmal ein einzelner Zeilenvorschub erzeugt. Da dies aber bereits mit LF  erreicht wird, wird V_TAB  in der Regel zur Erzeugung mehrerer Zeilenvorschübe verwendet. (Es ist nicht sicher, wie ein Fernschreiber 1963 auf das Zeichen 〈V_TAB 〉 reagiert hat.)

FF Form Feed  (Formularvorschub)—Für ein schreibmaschinenartiges Ausgabegerät, das Formulare verwendet, befördert FF  die Formulare so, daß das bisher beschrieben Formular (egal, ob es vollständig ausgefüllt wurde oder nicht), ausgeworfen wird und ein neues leeres Formular so positioniert wird, daß sich die Schreibposition am Anfang seiner ersten Zeile befindet. Ein Spezialfall eines Formulars ist auch eine einfache, leere Seite, so daß FF  im Falle von leeren Seiten, die Schreibposition an den Anfang der nächsten leeren Seite versetzt. Auf Sichtgeräten bewirkte dieses Steuerzeichen später oft das Löschen des Bildschirms, es ist aber nicht klar, inwiefern diese Verwendung schon 1963 implementiert war, als Sichtgeräte noch selten waren. Um die Zahl an Zeilen zu bestimmen, um die die Position jeweils versetzt wurde, war es wohl auch üblich einen Steuerlochstreifen zu verwenden.

CR Carriage Return  (Wagenrücklauf)—Wenn dieses Zeichen von einem Gerät mit zeichenweiser Ausgabe erhalten wird, wurde die Position des Schreibsystems an den linken Rand der Zeile versetzt. Das Schreibsystem kehrt also an den Anfang der Zeile zurück. Die Steuerzeichenfolge 〈CR 〉〈LF 〉 gab dem Schreibsystem wohl Zeit, den etwas länger dauernden Vorgang „Wagenrücklauf“ zu erledigen, während manchmal gleichzeitig ein Zeilenvorschub erfolgte. Diese Zeichenkombination wird also verwendet, um eine Zeile zu beenden, so wird sie auch heute noch im Protokoll TCP  mit dieser Bedeutung verwendet.

SO Shift Out  (nach außen verschieben [Umschaltung])—Dieses Steuerzeichen erlaubt die Umschaltung zu einem vorherbestimmten anderen Zeichensatz (wie z.B. einem APL -Zeichensatz [erste Implementation 1964]) oder einer anderen Farbe (z.B. zum roten Farbband). Es bildet mit SI  und dem Fluchtzeichen ESC  zusammen die Gruppe der drei Zustandsverschiebungszeichen. SO  und ESC  erlauben die Kennzeichnung von Codepunkten, die eine andere Bedeutung haben können, als sie sie nach dem ASCII -Code hätten. Alle Zeichen, die auf SO  folgen, werden also anders interpretiert, bis ein SI  erkannt wird. (Was allerdings voraussetzt, daß die Bedeutung von SI  nicht verändert wird oder ein anderer Weg zur Rücknahme der Umschaltung verwendet wird.)

SI Shift In  (nach innen verschieben [Rückschaltung])—Dieses Steuerzeichen erlaubt die Rückkehr zum Zeichensatz ASCII  oder zur zuvor verwendeten Farbe.

Gerätesteuerung

Nach den ersten drei Bits in der verschlüsselten Darstellung eines Zeichens kann man den Code ASCII  grob in 8 „Schlüsselseiten“ mit jeweils 16 Zeichen unterteilen. Nach der Behandlung der Schlüsselseite "000" wird im folgenden nun die Schlüsselseite "001" behandelt. Die erste Hälfte dieser Seite ist der Gerätesteuerung gewidmet.

ascii1963.tab
001 0000              DC0      Device control 0 
001 0001 DC1 Device control 1 
001 0010 DC2 Device control 2 
001 0011 DC3 Device control 3 
001 0100 DC4/STOP Device control 4, Stop 
001 0101 ERR Error 
001 0110 SYNC Synchronous Idle 
001 0111 LEM Logical End of Media

DC0 Dieses Steuerzeichen wird auch “data link escape ” genannt. Es wird meistens verwendet, um zu kennzeichnen, daß eine beschränkte Zahl nachfolgender Zeichen eine besondere Funktion im Rahmen der Übertragungssteuerung hat.

DC1 Dieses Steuerzeichen wird hauptsächlich verwendet, um Zusatzgeräte einzuschalten oder zurückzusetzen. Noch im Jahre 2001 lassen sich Textausgaben auf Textkonsolen häufig mit diesem Zeichen fortsetzen, wenn sie zuvor mit dem Zeichen "〈DC3 〉" angehalten wurden. Die Eingabe erfolgt auf der Tastatur oft mit Strg-Q.

DC2 Dieses Steuerzeichen wird hauptsächlich verwendet, um Zusatzgeräte einzuschalten oder in eine besondere Betriebsart umzustellen (wobei die normale Betriebsart dann mit dem vorherigen Zeichen "〈DC1 〉" wiederhergestellt werden kann.)

DC3 Dieses Steuerzeichen wird hauptsächlich verwendet, um Zusatzgeräte auszuschalten oder anzuhalten. Es kann aber auch für andere Zwecke verwendet werden. Noch im Jahre 2001 lassen sich Textausgaben auf Textkonsolen häufig mit diesem Zeichen anhalten. Die Eingabe erfolgt auf der Tastatur oft mit Strg-S.

DC4 Dieses Steuerzeichen wird hauptsächlich verwendet, um Zusatzgeräte auszuschalten, anzuhalten oder zu unterbrechen. Es kann aber auch für andere Zwecke verwendet werden. SYNC Wenn ein Übertragungsverfahren zu Gleichtaktungszwecken auf ständige Übertragung von Zeichen angewiesen ist, aber keine zu übertragenden Zeichen vorliegen, dann kann dieses Zeichen als Platzhalter übertragen werden. Es hat dann keine weitere Bedeutung, sondern dient nur der Aufrechterhalten der Gleichtaktung.

LEM Dieses Zeichen kennzeichnet das Ende eines Pakets. Ein Paket stellt keine inhaltlich relevante Unterteilung einer Übertragung dar, sondern kann beispielsweise verwendet werden, wenn die Übertragung zerlegt werden soll, um beispielsweise nach einzelnen Teilen eine Prüfsumme zu übertragen.

Trennzeichen

Trennzeichen sollen der Strukturierung von Informationen dienen.

ascii1963.tab
001 1000              S_0       Separator 0 (Information) 
001 1001 S_1 Separator 1 (Information)
001 1010 S_2 Separator 2 (Information)
001 1011 S_3 Separator 3 (Information) 
001 1100 S_4 Separator 4 (Information) 
001 1101 S_5 Separator 5 (Information) 
001 1110 S_6 Separator 6 (Information) 
001 1111 S_7 Separator 7 (Information)

Die Bedeutung der Steuerzeichen S₀ bis S₇ ist nicht genau festgelegt worden. Diese waren als Zeichen zur Trennung von Teilen einer Nachricht gedacht.

S₀ , S₁ Diese beiden Trennzeichen waren als klammerartige Zeichen gedacht. So sollte S₀ also möglicherweise einen Bereich beginnen und S₁ ihn wieder beenden.

S₂ Dieses Trennzeichen wurde nicht weiter definiert.

S₃ , S₄ , S₅ , S₆ , S₇ Diese Trennzeichen sind als „hierarchisch“ zu verstehen, so wie ein Buch beispielsweise hierarchisch durch Teilgrenzen, Kapitelgrenzen, Abschnittsgrenzen u.s.w. unterteilt wird. Das ist vermutlich so gemeint, daß S₃ die größten, in der Hierarchie ganz oben stehenden, Einheiten trennt, während S₄ die zweitgrößten Einheiten trennt, welche in den größten Einheiten enthalten sein können. S₇ ist dann die feinste Unterteilung. (Die Reihenfolge dieser Hierarchie ist aber unsicher, sie könnte auch umgekehrt zu verstehen sein, daß S₇ die gröbste Unterteilung angibt.)

Graphische Zeichen

Die graphischen Zeichen stehen für Schriftzeichen, die meist durch ein sichtbares Bild (eine Glyphe) auf einem flächenhaften Trägermedium repräsentiert werden. Dabei ist die genaue Form nicht definiert, da Menschen solche Zeichen auch noch dann erkennen können, wenn die Zeichenform mehr oder weniger abgeändert wurde, solange sie nicht einem anderen Zeichen zu sehr ähnelt oder von einem bekannten Muster zu sehr abweicht.

Sonderzeichen

Alle Zeichen, die keine Ziffern oder Buchstaben sind, werden hier als „Sonderzeichen“ bezeichnet.

Das Leerzeichen wird in der ASCII-Tabelle ursprünglich durch das Zeichen „ƀ“ dargestellt, das wahrscheinlich als eine Abkürzung des Wortes “blank ” entstanden ist.

ascii1963.tab
010 0000     

Die folgenden neun Sonderzeichen unterscheiden sich nur um ein Bit von den Ziffern, über denen sie auf den damals üblichen Tastaturen standen. Dies war so beabsichtigt, um die Herstellung der Tastaturen zu erleichtern.

ascii1963.tab
010 0001    ! 
010 0010 " 
010 0011 #

Die folgenden vier Zeichen werden manchmal auch als Zeichen für den gewerblichen Anwender angesehen.

ascii1963.tab
010 0100    $ 
010 0101 % 
010 0110 & 
010 0111 '

ascii1963.tab
010 1000    ( 
010 1001 )

Sonderzeichen der Vier-Bit-Teilmenge

Die folgenden sechs Sonderzeichen können mit den zehn Ziffern zu einer Teilmenge vereinigt werden, für deren Darstellung genau vier Bit ausreichend sind und die manchmal für sich alleine nützlich sein kann (etwa bei Rechnungen), da sie gerade die Ziffern, die Grundrechenarten, den Dezimalpunkt und das Komma (zur Kennzeichnung von Tausenderstellen) umfaßt.

ascii1963.tab
010 1010    * 
010 1011 + 
010 1100 , 
010 1101 - 
010 1110 . 
010 1111 /

Die Ziffern

Es folgen die zehn dezimalen Ziffern.

ascii1963.tab
011 0000    0 
011 0001 1 
011 0010 2 
011 0011 3 
011 0100 4 
011 0101 5 
011 0110 6 
011 0111 7 
011 1000 8 
011 1001 9

Weitere Sonderzeichen

Die folgenden Sonderzeichen sind wieder so angeordnet, daß sie sich um ein Bit von den Zeichen »*+,-./« unterscheiden, die auf einer ASCII-1963-Tastatur jeweils auf einer Taste darüber (»*+«) oder darunter (»,-./«) liegen. (Damit die für Zahlen wichtigen Zeichen »*+,-./« zusammen mit den Zahlen zu einer Vier-Bit-Gruppe zusammengefaßt werden können, konnte allerdings die historische Paarung von »:« und »;« auf einer Taste nicht unterstützt werden.)

ascii1963.tab
011 1010    : 
011 1011 ; 
011 1100 < 
011 1101 = 
011 1110 > 
011 1111 ?

Der Stern »*« und das Pluszeichen »+« sowie das Semikolon »;« und der Doppelpunkt »:« wurden als relativ entbehrliche Zeichen an Stellen plaziert, die eventuell benötigt werden, um Ziffern mit dem Zahlenwert 10 und 11 in Gebieten mit Sterling-Währung aufnehmen zu können.

Die Namen der Zeichen "<" und ">" sind “Less than ” bzw. “Greater than ”.

Der Buchstabenbereich

Es folgen das kommerzielle À und die großen lateinischen Buchstaben der englischen Sprache.

Das seltener benötigte kommerzielle À gehört auch zu den Zeichen, die dafür vorgesehen sind, nach den dem Alphabet folgenden Zeichen bei einer eventuellen Adaption des ASCII -Codes für einen anderen Kulturbereich durch weitere dort benötigte Buchstaben ersetzt werden zu werden, falls dann insgesamt 32 Buchstaben benötigt werden sollten.

ascii1963.tab
100 0000    @ 
100 0001 A 
100 0010 B 
100 0011 C 
100 0100 D 
100 0101 E 
100 0110 F 
100 0111 G 
100 1000 H 
100 1001 I 
100 1010 J 
100 1011 K 
100 1100 L 
100 1101 M 
100 1110 N 
100 1111 O

ascii1963.tab
101 0000    P 
101 0001 Q 
101 0010 R 
101 0011 S 
101 0100 T 
101 0101 U 
101 0110 V 
101 0111 W 
101 1000 X 
101 1001 Y 
101 1010 Z

Nach den großen Buchstaben folgen seltener verwendete Zeichen, die bei Bedarf durch weitere Buchstaben ersetzt werden könnten, wenn in anderen auf diesem Code basierenden Codes weitere Buchstaben (etwa für bestimmte europäische Sprachen) benötigt werden sollten oder in 6-Bit-Varianten der Bereich nach den Buchstaben für Steuerzeichen benötigt werden sollte.

ascii1963.tab
101 1011    [ 
101 1100 \ 
101 1101 ] 
101 1110 ↑ 
101 1111 ←

Die Namen der Zeichen "\", "↑" und "←" sind “Reverse slant ”, “Up arrow (Exponentiation) ” bzw. “Left arrow (implies/replaced by) ”.

Einigen Codes wird kein Zeichen zugeordnet. Sie sind einer späteren Standardisierung vorbehalten und sollten bis dahin nicht verwendet werden.

ascii1963.tab
110 0000 
110 0001 
110 0010 
110 0011 
110 0100 
110 0101 
110 0110 
110 0111 
110 1000 
110 1001 
110 1010 
110 1011 
110 1100 
110 1101 
110 1110 
110 1111

ascii1963.tab
111 0000 
111 0001 
111 0010 
111 0011 
111 0100 
111 0101 
111 0110 
111 0111 
111 1000 
111 1001 
111 1010 
111 1011

Abschließende Steuerzeichen

ascii1963.tab
111 1100    ACK 
111 1101 ② 
111 1110 ESC 
111 1111 DEL

Der Code endet mit drei Steuerzeichen: ACK („Bestätigung“), ESC („Flucht“) und DEL („Löschen“ oder „Warten“).

ACK Acknowledge

② Unassigned control

ESC Escape

DEL Delete/Idle

Bemerkungen

Steuerzeichensätze, wie der soeben beschriebene, wurden später unter anderem in der Norm "ISO 646:1991" [C0-Teil], der Norm "ISO-IR 1", der Norm "ISO/IEC 6429:1992" [C0-Teil] und der Norm "ECMA-48" [C0-Teil] definiert.

Eine ASCII -1963-Tastatur

eine ASCII-1963-Tastatur
  |!  |"  |#  |$  |%  |&  |'  |(  |)  |0  |*  |=  | 
|1 |2 |3 |4 |5 |6 |7 |8 |9 |0 |: |- | 
| |XON| |WRU| | | | | |<--|o | | | 
|Esc|Q |W |E |R |T |Y |U |I |O |P |LF |RET| 
| |SOM|XOF| | |BEL| | |[ |\ |+ | | 
|CTR|A |S |D |F |G |H |J |K |L |; |RUB| 
| | | | | | |^ |] |< |> |? | | 
|SHF|Z |X |C |V |B |N |M |, |. |/ |SHF| 
| | | || | | | 
|LLF| | SPACE BAR ||LCR|LBS|RPT|

In der obigen Darstellung mußten einige Tastenbeschriftungen abgekürzt werden. Die tatsächliche Beschriftung wird in der rechten Spalte der folgenden Legende angegeben. Über dem Zeichen "N" ist ein nach oben weisender Pfeil, der hier durch ein Zirkumflex dargestellt wurde, über dem Zeichen "O" ist ein nach links weisender Pfeil, der hier durch die Zeichenfolge "<--" dargestellt wurde.

ascii1963kbd.tab
Abkuerzung Erklaerung
LF LINE FEED 
RET RETURN 
CTR CTRL 
XOF X OFF 
BEL BELL 
RUB RUB OUT 
SHF SHIFT 
LLF LOC LF 
LCR LOC CR 
LBS LOC B SP 
RPT REPT

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