Was ist das Proxomitron ?
Viele Informationsquellen sind unter einer URI als URI-Ressource errreichbar. Zur Anzeige einer solchen URI-Ressource dient ein Anzeigeprogramm, das auch browser oder Klient genannt wird
Gibt man in ein solches Anzeigeprogramm beispielsweise die URI http://www.tagesschau.de/ ein, so wird eine von der Anstalt Norddeutscher Rundfunk erzeugte URI-Ressource geholt und angezeigt. Zur Übertragung der URI-Ressource wird oft das Protokoll HTTP verwendet und die URI-Ressource selber ist oft in der Sprache HTML geschrieben. Dann wird die URI-Ressource auch Webseite oder Seite genannt.
Die Anzeige einer solchen Seite kann im Allgemeinen bestimmte Wörter, Abbildungen oder Programme enthalten, die einzelne Leser stören könnten. (Das muß bei der als Beispiel genannten Seite nicht unbedingt zutreffen.)
- Manche Leute reagieren allergisch auf das Wort „Reinigungsfrau“.
- Einige wollen kein ferngesteuertes Öffnen neuer Fenster (“pop-up windows ”) auf ihrem Rechner.
- Andere wollen keine automatische Weitergabe ihrer Netzadresse (“IP address ”) an Ausforschungssysteme (durch sogenannte “web bugs ”).
Um solche störende Inhalte auszuschalten, wäre es ideal, ein Programm zu haben, das es erlaubt, alle Seiten vor der Verwendung entsprechend eigener Wünsche umzuschreiben. Es wäre dann möglich, dem Programm zu sagen „Ersetze ‚Reinigungsfrau ‘ überall durch ‚Raumpflegende ‘!“ oder „Entferne alle Weiterleitungen meiner Adresse!“. Tatsächlich gibt es ein solches Programm bereits: Das „Proxomitron “. Das Proxomitron übertrifft an Flexibilität viele anderen für ähnliche Zwecke verwendete Programme, wie beispielsweise sogenannte „Werbefilter“.
Das Proxomitron bietet nicht nur die Möglichkeit, den Datenstrom, der durch das Protokoll "http" übertragen wird, zu modifizieren, sondern auch ihn zu sichten und beispielsweise genau nachzuvollziehen
- welche Daten mit einer Anfrage im Protokoll HTTP vom Typ post (“post request ”) an CGI -Programme geschickt werden,
- welchen Inhalt empfangene und gesendete sogenannte Kekse (“cookies ”) haben,
- alle sogenannten Kopfdaten von Anfragen und Antworten im Protokoll HTTP zu sehen und
- den uninterpretierten Inhalt einer Web-Seite als Quellcode anzuzeigen (unabhängig vom verwendeten Anzeigeprogramm).
Das Proxomitron läuft unter den meisten aktuellen Versionen des Betriebssystems Microsoft Windows (Microsoft Windows 95, Microsoft Windows 98, Microsoft Windows ME, Microsoft Windows NT, Microsoft Windows 2000 und Microsoft Windows XP ).
Zur Anzeige von Web-Seiten wird ein Klient (“web browser ”) verwendet, der die Seiten normalerweise direkt vom Netz (“internet ”) holt.
Direkter Zugriff eines Klienten auf das Netz
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| Klient | ---------------------> | Netz |
| | HTTP-Anfrage | |
| | | |
| | <--------------------- | |
| | HTTP-Antwort | |
'------------------' '------------------'
Das Proxomitron ist ein Vorgang, der Anfragen des Klienten an das Netz weiterleitet und die Antworten aus dem Netz an den Klienten weitergibt. Der Klient greift als bei Verwendung des Proxomitrons nicht mehr direkt auf das Netz zu, sondern über das Proxomitron.
Zugriff des Klienten per Proxomitron
.-------------. .--------------. .-------------.
| Klient | ------> | Proxomitron | ------> | Netz |
| | | | | |
| | <------ | | <------ | |
'-------------' '--------------' '-------------'
Das Proxomitron kann nun so eingestellt werden, daß es die HTTP -Anfragen und HTTP -Antworten ganz nach den Vorstellungen des Benutzer überarbeitet und umschreibt, bevor sie weitergeleitet werden. Es ist auch möglich bestimmte Anfragen und Antworten ganz zu unterdrücken und nicht weiterzuleiten.