IDE
Man spricht von einer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE, integrated developement environment ), um eine Sammlung von Programmen zu bezeichnen, bei der der Editor auch noch Funktionen zur Verwaltung des Entwicklungsprojektes und Funktionen zum Aufruf der wichtigsten Programme der Entwicklungsumgebung „enthält“. (Wobei es ausreicht, daß es für den Bediener so erscheint. Tatsächlich reicht es, wenn der Editor diese Funktionen so erschließt, daß sie leicht mit der Benutzeroberfläche des Editors in bezug auf das gerade bearbeitete Projekt oder die gerade bearbeitete Datei aktiviert werden können.)
So erscheinen bei einer IDE der Editor, der Übersetzer und der Binder sowie andere Hilfsprogramm als in einem Programm „integriert“ (vereint). Dies wird von vielen Programmierern als Erleichterung der Bedienung verstanden, da eine IDE oft auch die Möglichkeit bietet, ein Projekt „auf Knopfdruck“ neu zu erstellen und zu starten oder den Ablauf eines Programms in einem „Debugger“ anzuzeigen. Allerdings muß das Projekt dazu zunächst einmal konfiguriert werden, was in einigen IDE s aufwendig und gewöhnungsbedürftig ist.
Zu einer Programmiersprache gibt es oft Compiler und IDE s von verschiedenen Herstellern, jede wird unterschiedlich bedient. Wenn man die Programmiersprache erlernen will und nicht eine spezielle IDE, dann ist es also nicht sinnvoll sich mehr als unbedingt nötig mit den Eigenschaften einer speziellen Entwicklungsumgebung zu beschäftigen, weil diese sich von Entwicklungsumgebung zu Entwicklungsumgebung unterscheiden können. Die Arbeit mit einer speziellen Entwicklungsumgebung ist also schon wieder ein anderes Thema als die Verwendung einer Programmiersprache.
Viele fortgeschrittene Programmierer verzichten ganz auf eine IDE und rufen die Programme der Entwicklungsumgebung direkt durch Textkommandos auf. Dadurch stehen alle Möglichkeiten ungefiltert zur Verfügung und es entfallen alle möglichen Störungen durch Fehler in der IDE. Die Textkommandos können auch leichter nach Bedarf automatisiert werden, indem sie in eine Stapeldatei geschrieben werden. Zur Erzeugung von Software wird von fortgeschrittenen Programmierern auch das Programm "make" gerne verwendet, das Textkommandos verwendet, um den Erzeugungsprozeß von Software so zu steuern, daß nur die Kommandos aufgerufen werden, die aufgrund vorgenommener Veränderungen an Quellen wirklich benötigt werden.