Schriftzeichen der EDV: Ein Übersicht der wichtigsten speziellen bei der Datenverarbeitung verwendeten Schriftzeichen im Rahmen der Lehre der digitalen Informationsverarbeitung (Schriftzeichen der EDV: Zeichennamen, Zeichen, Schrift, Computer, Sonderzeichen Name Namen Sonderzeichen Übersicht wie heißt das Zeichen auf deutsch englisch Bezeichnung), Lektion, Seite 720050
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Stefan Ram
EDV-Kurs

Schriftzeichen der EDV

Versalie  (Versal) ist die drucktechnische Bezeichnung für einen großen Buchstaben (Großbuchstaben), der auch Majuskel  genannt wird. Die kleinen Buchstaben (Kleinbuchstaben) werden auch Gemeine  (nur Plural) oder Minuskel  genannt.

Bei der Arbeit mit einem Digitalrechner sind einige Zeichen zu unterscheiden, die auf der Schreibmaschine auch füreinander eingesetzt werden könnten. Der gemeine Buchstabe "l" und die Versalie "I" darf nicht mit der Ziffer "1" verwechselt werden, die Versalie "O" nicht mit der Ziffer "0".

Nicht alle Programme kommen mit deutschen Sonderzeichen, wie dem Umlaut "ä" oder dem Eszett "ß", zurecht.

Das Leerzeichen ist für den Digitalrechner ebenfalls ein Schriftzeichen, nur daß es meistens ausschließlich durch die Hintergrundfarbe dargestellt wird. Es dient zunächst der Trennung zweier direkt aufeinanderfolgender Wörter. Dies ist anders als bei der Handschrift, wo man eine Lücke zwischen zwei Wörtern nicht als ein „Zeichen“ empfindet.

In der folgenden Liste von Zeichen wird die vom Autor als üblich empfundene Bezeichnung meist zuerst genannt, während selten verwendete Interpretationen in Klammern stehen. Hochgesetzte Ziffern verweisen auf eine unten angegebene DIN-Norm als Fundstelle der Bezeichnung. Ein Eintrag endet meist mit einer Angabe zur englischsprachigen Bezeichnung des Zeichens, die einem Semikolon in dem Eintrag folgt.

  Leerzeichen; space

o Kleines O; lowercase o

O Großes O; uppercase O

0 Ziffer Null; digit zero

l Kleines L, lowercase l

1 Ziffer Eins; digit one

' Apostroph°, Hochkomma, Auslassungszeichen; single quote, apostrophe

` Gravis°¹; back quote, backquote, accent grave

^ Zirkumflex°¹, Aufwärtspfeilspitze°; circumflex, accent circonflexe

_ Grundstrich², Unterstreichung°, Unterstreichungsstrich¹, untergesetzter Strich³, waagerechter Strich⁴; underscore

- Bindestrich°, minus°; hyphen

& kaufmännisches Und, kommerzielles Und°; ampersand

% Prozentzeichen, Prozent°; percent

~ Tilde° (Überstreichung°); tilde

" Anführungszeichen° (Trema°); double quote

/ Schrägstrich° (durch, Division, Virgel); slash (slant, klassisches Britisch: oblique stroke, oblique, stroke )

\ inverser Schrägstrich°, Rückstrich; backslash

( runde Klammer auf°, öffnende runde Klammer; opening parenthesis

) runde Klammer zu°, schließende runde Klammer; closing parenthesis

[ eckige Klammer auf°, öffnende eckige Klammer; opening bracket

{ geschweifte Klammer auf°, öffnende geschweifte Klammer; opening (curly) brace

< Kleiner, kleiner als°, öffnende spitze Klammer; opening angle bracket, less than

| senkrechter Strich°; vertical bar

# Nummernzeichen°, Doppelkreuz; number sign, hash (hash mark)

* Sternchen, Stern° (mal, Multiplikation), Asteriskus (von lat. asteriscus „Sternchen“); asterisk

@ kommerzielles à°; kommerzielles À; commercial at, at-sign, at

= gleich; equals

Quellen:

° DIN 66003, „Informationsverarbeitung: 7-Bit-Code“ von 1974-06

¹ DIN 31624, „Erweiterter Zeichenvorrat für bibliographische Daten bei Verwendung lateinischer Schriftzeichen“ von 1978-05

² DIN 32743, „Büro- und Datentechnik: Endgeräte für die Textkommunikation: Schriftzeichendarstellung für Geräte mit eingeschränktem Zeichenvorrat“ von 1983-06

³ Duden 1973, Seite 9, oben

⁴ Duden 1907, Seite XXIII, Am Anfang des letzten Absatzes

Das Zeichen "@"

Zur Trennung von Einheiten und den Kosten pro Einheit wird von Kaufleuten das Zeichen "à" verwendet. Wenn „3 Gebinde à 12 Euro“ angeboten werden, so bedeutet dies, daß ein einzelnes Gebinde bereits 12 Euro kostet.

In englischsprachigen Ländern wird von Kaufleuten seit langer Zeit dafür das Zeichen "@" verwendet. Man kommt ganz unkompliziert vom "à" zu diesem Zeichen, wenn man ein Gravis über dem "a" plaziert, ohne dabei die Hand abzusetzen. Denkbar ist es auch, daß es aus einer Verschleifung bei der Schreibung des englischen “at” (oder des italienischen « ad »?) entstand. (Es gibt auch noch andere Erklärungsversuche zur Herkunft.) Das Zeichen ist auch schon auf einigen frühen amerikanischen Schreibmaschinen (um 1880) zu finden.

Die Aussprache einer Angabe wie “10 gal @ $3.95/gal ” erfolgt dann mit dem Wort “at ”, also beispielsweise als “ten gallons at three dollars and ninety-five cents per gallon ”. Daher ist der Name nach ANSI/CCIT auch “commercial at ”. Eine Schreibweise wie “Cabbages @ 3d ” kürzt “Cabbages at 3 pence each ” ab, so daß das Zeichen hier “at … each ” abkürzt. (Pence -Beträge aus der Zeit vor 1971 werden in Großbritannien  oder Irland  mit einem “d ” angegeben, wenn sie weniger als einen Schilling  betragen.)

Das englische Wort “at ” bedeutet auch „bei“, so daß es in einer etwas gewagten Umdeutung auch zur Schreibung der Adresse eines Benutzers bei  (an) einem Rechner verwendet werden kann, wie etwa in "peter@example.com", was englisch als “Peter at example com ” gesprochen werden kann.

Der Programmierer Ray Tomlinson  benötigte Ende 1971 ein Zeichen, um Namen von Benutzern und Rechnern in Adressen zu trennen. Um sich einen Überblick der möglichen Zeichen zu verschaffen, betrachtete er die Tastatur seines Model 33 Teletype  und wählte dann dieses Zeichen. Das Zeichen war auch deshalb geeignet, weil es im Namen von Personen oder Rechnern nicht vorkommt. Es ist Bestandteil so wichtiger Zeichendarstellungen wie EBCDIC  und ASCII.

Thoralf Braunert  führt die familiäre Bezeichnung „Klammeraffe“ in <uyomxwi4xbq4$.dlg@tebe.my-fqdn.de> darauf zurück, daß das Zeichen als ein eingeklammertes A verstanden wurde, wobei das Wort „A“ zum Worte „Affe“ verlängert wurde. 2023 wurde vermutet, daß in der Bundesrepublik die Bezeichnung „Klammeraffe“ vorwiegend von Alten verwendet wird, während Junge “at” (mehr oder weniger englisch ausgesprochen) sagen.

Das Zeichen "#"

Die DIN 31624  nennt das Doppelkreuz „Erhöhungszeichen“. (DIN 31624, „Erweiterter Zeichenvorrat für bibliographische Daten bei Verwendung lateinischer Schriftzeichen“ von 1978-05)

In DIN 31627  ist es die bibliographische „Protypenkennung“. (DIN 31627 : „Bibliographische Zeichenvorräte: Stufungen und einheitliche Zeichensubstitutionen für die Datenausgabe“ von 1984‑05). In DIN 31627  wird DIN 31626  als Quelle für dieses Zeichen angegeben. In der DIN 31626  wird aber von einer „Protypkennung“ gesprochen und das Zeichen "#" dabei nicht verwendet. (DIN 31626, „Erweiterter Steuerzeichenvorrat für bibliographische Daten“ von 1978‑12)

Für die Verwendung in der Datenverarbeitung erscheint die DIN 66003  als relevanter, dort ist es das „Nummernzeichen“, wie auch in DIN 66009. (DIN 66003, „Informationsverarbeitung: 7-Bit-Code“ von 1974-06. DIN 66009, „Schrift B für die maschinelle Zeichenerkennung: Zeichen, Nennmaße und Anordnung auf dem Zeichenträger“ von 1977-09.)

In der Musik ist es ein Erhöhungszeichen, das dort auch „Kreuz“ »♯« genannt wird, während ein Doppelkreuz  »𝄪« in der Musik ein anderes Erhöhungszeichen ist, das zwei solcher musikalischer Kreuzen entspricht, obwohl es eher aussieht wie ein einzelnes diagonales Kreuz.

Es handelt sich bei diesem Zeichen nicht um eine Raute, es wird aber manchmal so genannt, vielleicht weil es auf manchen Tastaturen in der Nähe oder an Stelle einer Raute ist, die etwa als Zwischensummenzeichen oder Druckzeichen auf manchen Tastaturen von Tischrechnern zu finden ist? Ein Taste mit einer Raute findet sich schon bei einigen mechanischen Tischrechnern.

Der Entwurf der DIN 33854  für BTX  bezeichnet die Funktionstaste # als „Beendigende Begrenzung.“ (DIN 33854 : „Büro- und Datentechnik: Endgeräte für Bildschirmtext: Tastenanordnung und ‑belegung für Funktionstasten bei alphanumerischen Tastaturen“ von 1985-03.)

In Unicode  ist es das “number sign ”, was mit der DIN 66003  gut übereinstimmt. Das Doppelkreuz heißt also „Nummernzeichen“ (“number sign ”).

Historische deutsche Zeichennamen

In einem „ABC und Lese-Buch“ (der „Lithographischen Anstalt Winkelmann und Söhne“ aus Berlin) wurden 1832 folgende Zeichennamen genannt:

. Punkt.

, Beistrich (Comma).

: Doppelpunkt (Colon).

; Strichpunkt (Semicolon).

? Fragezeichen.

! Ausrufungszeichen.

' Abkürzungszeichen (Apostroph).

= Trennungs- und Verbindungszeichen (die Striche sind diagonal und kürzer als hier dargestellt).

()[] Einschließzeichen (Klammern, Parenthesen).

„“ Anführungszeichen.

— Absonderungszeichen.

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